Genau diesen Satz höre ich von MandantInnen oft. Meistens im Zusammenhang mit dem Vorwurf von Stalking (= Beharrliche Verfolgung nach § 107a StGB). Das Problem ist, dass es zu diesem Gespräch niemals kommen wird. Je früher ich dies meinen MandantInnen vermitteln kann, desto besser. Denn mich jeder Kontaktaufnahme, direkt oder digital, macht man die Sache schlimmer. Insbesondere über soziale Medien geht es sehr leicht. Man kann mit kleinem Aufwand hunderte Nachrichten senden oder Fake-Accounts anlegen, um sich damit in das Leben des/der Ex-PartnerIn einzumischen. Bringen tut es allerdings nichts, denn am Schluss bleibt nur, die Situation so zu akzeptieren wie sie ist.
Obwohl ich natürlich kein Psychologe bin, versuche ich (auch) diese Erkenntnis in meiner Betreuung zu vermitteln und damit einen oft wichtigen Schritt im Strafverfahren zu setzen. Denn auch wenn die gesicherten Beweis für sich sprechen und daher oft eine Verurteilung im Raum steht, kann eine positive Prognose für die Zukunft und ein Problembewusstsein die Strafe wesentlich mildern oder sogar eine Diversion möglich machen.